KEBA übernimmt EnerCharge
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- 26.9.2024
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Schwerpunkt liegt auf DC-Gleichstrom-Ladestationen
Der 2018 gegründete österreichische Ladeinfrastrukturhersteller EnerCharge aus Kötschach-Mauthen hatte nach starkem Wachstum 2023 Anfang Juli 2024 überraschend Insolvenz angemeldet. Ausschlaggebend dafür waren nicht schnell genug zu fixierende Bestellungen zu Jahresbeginn, was dazu führte, dass sich die Kostenstruktur nicht nachhaltig decken ließ.
EnerCharge beschäftigt rund 60 Personen an den Standorten Kötschach-Mauthen in Kärnten und Oberlienz in Osttirol. Der Schwerpunkt liegt auf DC-Gleichstrom-Ladestationen zwischen 40 und 480 kW Leistung. Anwendung finden diese sowohl bei E-Autos als auch im stark wachsenden Segment der Schnellladeinfrastruktur für E-LKWs. Aktuelle Absatzmärkte sind vor allem Europa und der Mittlere Osten.
„Gemeinsam mit dem gesamten Team der KEBA Energy Automation freue ich mich sehr, die neuen Kolleg:innen aus Kärnten und Osttirol in unserem Unternehmen willkommen zu heißen. Mit den technologisch herausragenden Produkten sehen wir wesentliche Synergieeffekte bei unseren Kunden, denen wir nun ein One-Stop-Shop Angebot bieten können.“
KEBA komplettiert eMobility Portfolio
Durch die Integration der Produkte und Lösungen von EnerCharge wird KEBA zum Vollsortimenter im Markt der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Das gemeinsame Portfolio, das unter der Marke KEBA zusammengeführt werden wird, umfasst zukünftig Ladelösungen aus dem AC (Wechselstrom) und aus dem DC (Gleichstrom) Bereich. KEBA hat als Spezialist für Wallboxen seit ihrem Einstieg in die Elektromobilität über 500.000 Ladestationen abgesetzt, die zumeist dort zum Einsatz kommen, wo ein Elektroauto längere Zeit (zu Hause, Tiefgaragen, am Arbeitsplatz) parkt. Dazu kommen nun die DC Schnelllader, die darauf abzielen, einen möglichst kurzen Ladestopp auf längeren Strecken, wie zum Beispiel auf Autobahnen, zu ermöglichen. Somit hat KEBA nun eine Antwort für alle Anforderungen des Ladens von E-Auto und E-LKW.
Beide Hersteller produzieren seit Anbeginn in Österreich und stehen somit für Nachhaltigkeit im ökonomischen, wie auch im ökologischen Sinne. Neben diesem Commitment zu „Made in Austria“ stehen sowohl KEBA als auch EnerCharge für Qualität, Verlässlichkeit und kontinuierliche Innovation. Besonders hervorzuheben ist außerdem, dass EnerCharge bereits in den letzten Jahren auf KEBA Ladelösungen gesetzt und diese ins eigene Portfolio vollumfänglich integriert hatte.
„Als KEBA stehen wir voll und ganz hinter der Wende hin zu emissionsfreier Mobilität. Mit dieser Akquisition vervollständigen wir nicht nur unser KEBA eMobility Portfolio, sondern gewinnen auch rund 60 engagierte Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für unsere Unternehmensgruppe, mit denen wir gemeinsam nachhaltige Technologie in Österreich entwickeln, produzieren und in die ganze Welt exportieren.“
Organisatorische Eingliederung
Organisatorisch wird EnerCharge GmbH als neu gegründete Gesellschaft KEBA eMobility DC GmbH ein Tochterunternehmen der KEBA Energy Automation GmbH. Dies vorbehaltlich kartell- und wettbewerbsrechtlicher Zustimmungen. Über den Kaufpreis wurde Stillschweigen vereinbart.
„In einem intensiven und sehr professionellen Prozess haben wir festgestellt, dass wir mit dieser Akquisition eine perfekte Weichenstellung für den Wachstumskurs der KEBA legen. Ich freue mich sehr, mit EnerCharge ein aufstrebendes Technologieunternehmen in der KEBA begrüßen zu dürfen und zukünftig gemeinsam am Markt erfolgreich zu sein.“
„Offen gesagt hätten wir uns keinen besseren Käufer vorstellen können“, bringt Jens Winkler, bisheriger Geschäftsführer der EnerCharge GmbH, seine Freude zum Ausdruck.
„Seit 5 Jahren integrieren wir KEBA Wallboxen in unsere Lösungen und schätzen sowohl Technologie als auch Qualität. Mit der Unterstützung aus Linz, werden wir unsere Schnelladetechnologie unter der Marke KEBA nun noch schneller in die internationalen Märkte bringen und technologisch konsequent weiterentwickeln.“
© Foto: EnerCharge
© Foto: EnerCharge
„Es freut mich außerordentlich, dass es nach sehr herausfordernden und arbeitsintensiven Wochen im Interesse aller Beteiligten (Kunden, Lieferanten und vor allem den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der EnerCharge) gelungen ist, die Weichen für eine nachhaltige Weiterführung mit toller Perspektive für die Zukunft zu stellen und dabei vor allem auch die Standorte und die Arbeitsplätze der Mitarbeitenden zu erhalten, was von Anfang an ein erklärtes Ziel von mir war“, zeigt sich auch Masseverwalter Klaus Haslinglehner zufrieden.
„Die bisherigen Gesellschafter von EnerCharge unterstützen die erzielte Lösung ebenfalls, damit EnerCharge gestärkt in die Zukunft geht und sich daraus auch Kooperationen entwickeln können.“
© Foto: KEBA
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