6 Gründe für die Verlagerung von Bedienelementen in die Software
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- 4.10.2024
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Inhalt
Im Zuge der Digitalisierung und Automatisierung wird die Maschinenbedienung zunehmend durch Software gesteuert, wodurch traditionelle Hardwaretasten an Bedeutung verlieren. Diese Umstellung bringt neben Kosteneinsparungen und erhöhter Flexibilität auch eine benutzerfreundlichere Bedienung mit sich. Dennoch müssen Herausforderungen wie Echtzeitfähigkeit und haptisches Feedback bewältigt werden, um eine sichere und verlässliche Steuerung zu gewährleisten.
In diesem Artikel stellen wir Ihnen die sechs wichtigsten Faktoren vor, die für eine Integration von Hardware-Bedienelementen in Software sprechen.
1. Vorteile der Digitalisierung: Kostenreduktion und Flexibilität
Ein entscheidender Vorteil der Digitalisierung ist die drastische Reduktion von Hardwarevarianten, die normalerweise für verschiedene Maschinenausführungen notwendig sind. Softwarelösungen ermöglichen eine schnelle Anpassung der Bedienung, indem Funktionen einfach per Update hinzugefügt oder verändert werden können. Dies reduziert die Kosten für Produktion, Lagerhaltung und Wartung. Beispielsweise können bei neuen Funktionen Schaltflächen in der Software ergänzt werden, während bei Hardwarelösungen oft zusätzliche Tasten erforderlich wären. Nicht benötigte Tasten können bei Software-Lösungen zudem ausgeblendet werden, was die Übersichtlichkeit der Benutzeroberfläche erhöht.
2. Echtzeitfähigkeit als Schlüssel zur Effizienz
In industriellen Anwendungen ist die Echtzeitfähigkeit der Bedienung von entscheidender Bedeutung. Maschinenbediener müssen auf eine schnelle und zuverlässige Reaktion des Systems vertrauen können. Hier bietet die Kombination aus Hauptprozessor und zusätzlichem Mikrocontroller, wie bei der Real Time Widget-Technologie von KEBA, eine Lösung, die minimale Übertragungszeiten sicherstellt. So wird sichergestellt, dass Signale in Echtzeit verarbeitet werden und die Effizienz der Maschine erhalten bleibt. Das Betriebssystem kann wegen der Real Time Widgets nicht für Verzögerungen sorgen, wie es sonst möglich wäre. Die Technologie der Real Time Widgets war einer der Punkte, die den Werkzeugmaschinenbauer “Piffner” von einer Zusammenarbeit mit KEBA überzeugte. Wie die Zusammenarbeit lief, lesen Sie in der Customer Success Story Pfiffner nach.
3. Force Feedback: Haptisches Feedback für sichere Bedienung
Während konventionelle Touchscreens bei der Maschinenbedienung häufig genutzt werden, haben sie den Nachteil, dass ihnen das haptische Feedback fehlt, das klassische Hardwaretasten bieten. Bei industriellen Anwendungen, wo Maschinen oft "blind" bedient werden – also ohne direkten Blick auf das Bedienpanel – erhöht dies die Gefahr einer Fehlbedienung und somit die Fehlerquote. Bediener könnten versehentlich die falsche Taste drücken, was zu schwerwiegenden Fehlfunktionen führen kann.
Die Force Feedback Technologie löst dieses Problem, indem sie eine spürbare Rückmeldung bietet. Das System registriert nicht einfach jede Berührung, sondern erst ab einem bestimmten Druckpunkt wird eine Aktion ausgelöst. Dies simuliert das vertraute Gefühl einer Hardwaretaste und ermöglicht eine sichere Bedienung, auch ohne den ständigen Blick auf das Panel. Die Technologie bringt somit die notwendige Haptik in moderne, softwarebasierte Oberflächen zurück. Der Deutsche Maschinenbauer “Schwäbische Werkzeugmaschinen” setzte bei seinem Projekt, die Maschinenbedienung “unter Glas” zu bringen, auf KEBAs Force Feedback Technologie. Mehr zum Projekt erfahren Sie in der Customer Success Story SW.
4. Anpassungsfähigkeit durch Software-Updates
Eine weitere Stärke von softwarebasierten Bedienoberflächen ist die Möglichkeit, Maschinenfunktionen durch Software-Updates zu erweitern oder zu ändern. Dies reduziert die Stillstandzeiten und erleichtert es, Maschinen an neue Produktionsanforderungen anzupassen. Durch die Verlagerung in die Software können Unternehmen ihre Maschinen flexibel erweitern und auf zukünftige Anforderungen reagieren, ohne die Hardware tauschen zu müssen. Diese Anpassungsfähigkeit erhöht nicht nur die Lebensdauer der Maschinen, sondern verringert auch langfristige Kosten.
5. Moderne Benutzeroberflächen und Designvorteile
Die Digitalisierung bringt nicht nur funktionelle Vorteile, sondern auch Verbesserungen in der Benutzerfreundlichkeit. Softwarebasierte Lösungen ermöglichen es, moderne, intuitive und anpassbare Benutzeroberflächen zu entwickeln. Unnötige oder inaktive Tasten können ausgeblendet werden, was die Bedienoberfläche aufgeräumt und übersichtlich hält. Zudem können diese Panels optisch ansprechender gestaltet werden, ähnlich wie bei modernen Smartphones. Das verbessert die Benutzererfahrung und erleichtert den Bedienern die Interaktion mit der Maschine. Eine einfache und visuell klare Benutzeroberfläche reduziert die Fehleranfälligkeit und ermöglicht eine sicherere Bedienung – selbst für weniger erfahrene Nutzer. Dies ist besonders wichtig, um sicherzustellen, dass Maschinen auch bei Personalmangel zuverlässig und ohne hohe Schulungsaufwände bedient werden können.
6. Zukunftssicherheit und Flexibilität
Die Zukunft der Industrieautomation liegt in der Flexibilität. Bedienoberflächen müssen in der Lage sein, sich an neue Anforderungen anzupassen, ohne dass teure Hardwareänderungen notwendig sind. Die Force Feedback-Technologie kombiniert mit softwarebasierten Lösungen ermöglicht es, Maschinen so zu gestalten, dass sie langfristig wettbewerbsfähig bleiben. Die Flexibilität, Hardwarekomponenten durch Software zu ersetzen, ist ein wichtiger Schritt hin zu einer effizienteren, kostengünstigeren und zukunftssicheren Produktion.
Fazit: Die Digitalisierung vereinfacht die Bedienoberfläche
Die Verlagerung von Hardwaretasten in Software bietet zahlreiche Vorteile, darunter Kosteneinsparungen, Flexibilität und Benutzerfreundlichkeit. Mit der richtigen Technologie können die Herausforderungen der Digitalisierung, wie Echtzeitfähigkeit und haptisches Feedback, bewältigt werden. Die Digitalisierung von Bedienoberflächen ist nicht nur eine Möglichkeit, die Effizienz zu steigern, sondern auch die Grundlage für eine zukunftssichere Produktion. Unternehmen, die auf diese Technologien setzen, haben die Möglichkeit, ihre Maschinen an die sich ständig ändernden Anforderungen anzupassen und gleichzeitig ihre Betriebskosten zu senken.