Lieferzeiten von KEBA Produkten - was unsere Kund:innen wissen müssen.
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- 27.9.2023
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Vor diesem Hintergrund möchten wir als Lieferant besonders offen und transparent kommunizieren. In diesem Artikel geben wir Einblicke in die aktuelle Lieferzeiten-Situation bei KEBA, welche Maßnahmen wir intern setzen, um den Krisen entgegenzuwirken und was wir unseren Kund:innen empfehlen, um bestmögliche Planungssicherheit zu ermöglichen.
Wodurch Lieferzeiten beeinflusst werden
Der Markt wird durch Angebot und Nachfrage bestimmt und dementsprechend variieren auch die Lieferzeiten. Kommt es zu einer Verknappung am Markt erhöhen sich die Lieferzeiten, ist Angebot im Überfluss vorhanden, verkürzen sie sich. In den vergangenen drei Jahren herrschte ein eindeutiger Verkäufermarkt aufgrund diverser Restriktionen und ungünstigen Bedingungen, die die Lieferzeiten verlängert haben. Die Volatilität in den Märkten nahm rapide zu. Beginnend mit der Corona-Pandemie im Jahr 2020, der Halbleiter-Krise und dem Krieg in der Ukraine jagte eine Krise die nächste und sorgte für ausgedünnte Lieferketten und zerstörte die Sicherheiten, die zu „normalen“ Zeiten vorhanden sein würden. Pufferzeiten gab es so gut wie keine, die Auswirkungen haben sich unmittelbar durchgeschlagen und Kund:innen konnten diese direkt spüren. Natürlich war von diesen Entwicklungen nicht nur KEBA betroffen, sondern die komplette Industrie, da eine große Abhängigkeit von Vorlieferanten besteht, beispielsweise bei der Beschaffung von Halbleitern. Aber nicht nur externe Faktoren beeinflussen die Lieferkette. Intern kann es zu Restriktionen durch die eigene Produktionskapazität kommen. Steigt in gewissen Bereichen eines Unternehmens der Bedarf in der Produktion, so müssen andere Bereiche möglicherweise zurückstecken.
Starke Schwankungen in der Elektronik belasten die Industrie
Die Produktion von den bereits erwähnten Halbleitern ist komplex und sie lässt sich kaum beschleunigen. Es benötigt dafür einen vielschichtigen Produktionsaufbau, lange Vorlaufzeiten und physikalische und chemische Vorgänge, die eingehalten werden müssen und durch nichts verkürzt werden können. Ist die Nachfrage entsprechend gegeben und der Backlog hoch, verlängert sich die Lieferzeit zusätzlich. Die Produktion von Halbleitern lässt sich nicht mit der Herstellung anderer in der Industrie verwendeten Teile vergleichen, z.B. Spritzguss-Teile, die man in kürzester Zeit „von der Stange pressen“ kann. Die kritischen Produkte sind immer jene, die von einer Single Source bezogen werden, wodurch totale Abhängigkeit besteht, beispielsweise Controller und Leistungselektronik. Das ist auch der Grund, warum die Weltwirtschaft den China-Taiwan Konflikt genau im Auge behält – Taiwan ist mit Abstand der größte Produzent von Halbleitern. Das Unternehmen TSMC ist für über die Hälfte aller weltweit eingebauten Halbleiter verantwortlich und der drittgrößte Mikrochiphersteller der Welt. Sollte die Situation zwischen China und Taiwan eskalieren, droht der Chipmarkt zusammenzubrechen.
Zusätzlich verschärft sich die Situation am Markt durch das geänderte Konsumentenverhalten, z.B. bei der E-Mobilität. Mehr und mehr Elektronik wird in den neuesten E-Autos verbaut, das ist eine große Änderung zu den letzten Jahren. Der Bedarf an Elektronik-Teilen hat sich explosionsartig vergrößert. On-top kam dann noch die Corona-Pandemie, die die weltweite Logistik-Kette zum Erliegen brachte.
Die laufende Abstimmung zwischen Produzent und Kunde ist essenziell.
Was Kund:innen tun können, um Lieferzeiten positiv zu beeinflussen
Eine möglichst hohe Forecast Genauigkeit ist essenziell um trotz der erheblichen Einflüsse des Weltgeschehens lieferfähig zu bleiben. Deshalb lautet unser Rat ganz klar: so langfristig wie möglich im Voraus planen, mit kurzfristigem und vor allem laufenden Alignment zwischen KEBA und den Kund:innen. Übervolle Läger und dann ein plötzlicher, unangekündigter Bestellstopp bringen beiden Parteien nichts, sondern verschärfen die Probleme in den Lieferketten nur weiter. Deshalb ist eine laufende Abstimmung zwischen Produzent und Kunde essenziell. Das KEBA-Vertriebsteam gibt jederzeit Auskunft über die aktuellen Lieferzeiten der verschiedenen Produktgruppen. So ist eine höhere Planungssicherheit auf Kundenseite gegeben.
Welche Maßnahmen setzt KEBA, um ihre Lieferketten und Lieferzeiten einhalten zu können?
Am Höhepunkt der Corona-Krise führte KEBA zwei Mechanismen ein, um die Verpflichtungen gegenüber ihren Kund:innen erfüllen zu können. Zweimal pro Woche tagte eine Liefer-Taskforce, bestehend aus Vertretern von Einkauf, Produktion, Technik und Vertrieb. Als Pendant dazu beschäftigte sich die Kunden-Taskforce mit der Allokation Richtung den Kund:innen. Im Suppy-Chain-Riskmanagement setzt KEBA unter anderem auf ein AI-Tool um Alerts zu tracken. Geschehnisse wie Cyberangriffe auf Produzenten, Shutdowns, Produktionsausfälle, oder auch Unwetter werden über Push-Notification in Echtzeit geteilt und das Purchasing kann entsprechend reagieren. Ein großer Vorteil ist die bei KEBA gelebte Agilität, die es erlaubt Entscheidungen in kürzester Zeit zu fällen und somit schnell reagieren zu können. Es ist nicht unüblich, dass auch um Mitternacht noch Bestellungen getätigt werden, wenn es die Zeitverschiebungen erfordern.
Fazit
Klingt wie ein Widerspruch, ist es aber nicht: in hochvolatilen Zeiten, in denen es kaum möglich ist, langfristig zu planen, ist genau die langfristige Planung extrem wichtig in der Beziehung zwischen Hersteller und Kunde. Nicht nur die Qualität der Planung, auch das Alignment zwischen allen Parteien ist gerade in solchen Zeiten entscheidend für den Erfolg: schnelle Kommunikation über sich verändernde Mengen oder Abweichungen bei den Planungen ist der Schlüssel zum Erfolg. KEBAs agile Arbeitsmethode und laufende Abstimmung mit allen Beteiligten in Taskforces haben dies bestätigt.