Kompatibilitätstest mit neuen Fahrzeugmodellen

"Sicherstellen, dass der Akku voll wird"

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Vor und während des Ladevorgangs kommuniziert eine Ladestation mit dem E-Auto. Um sicherzustellen, dass sich alle neuen Fahrzeugmodelle problemlos mit den Wallboxen von KEBA laden lassen, gibt es bei uns regelmäßig Kompatibilitätstests. Armin Weberberger erklärt, was es damit auf sich hat.
Armin Weberberger und Kollegen testen die KEBA Wallbox mit einem BMW iX

Interview mit Armin Weberberger - EV Compliance-Tester & Customer Solution Manager bei KEBA Energy Automation:

Zunächst zu dir: Was sind deine Aufgaben bei KEBA Energy Automation?

Neben meiner Rolle als EV Compliance-Tester bin ich als Customer Solution Manager technischer Ansprechpartner für die österreichischen Ladesäulenbetreiber. Dabei begleite ich meine Kunden auf dem Weg zur perfekt zugeschnittenen Ladelösung und stehe auch während des Betriebes für alle Arten von Anfragen zur Verfügung.

Wie kommt man zu diesem Job? Und wie lange bist du schon im Unternehmen?

Dass ich später einen Job haben möchte, der im Bereich Nachhaltigkeit, erneuerbare Energien oder Mobilitätswende angesiedelt ist, war mir bereits vor der Matura klar. Deshalb schrieb ich mich in den Studiengang 'Öko-Energietechnik' an der FH Wels ein, der dann in 'angewandte Energietechnik' umbenannt wurde. Durch meine Begeisterung für die Elektromobilität fing ich vor vier Jahren, direkt nach Abschluss meines Studiums, an, bei KEBA zu arbeiten. Nach zwei Jahren in der Software-Qualitätssicherung beschloss ich, mich mehr in Richtung Kunden zu entwickeln, was intern ohne Probleme möglich war.

Zu deinen Aufgaben gehört eben auch der Kompatibilitätstest, der gewährleistet, dass auch alle neuen E-Autos mit unseren Wallboxen laden lassen. Wie viele verschiedene EV- und PHEV-Modelle hast du schon getestet?

In den letzten Jahren hatten meine Kollegen und ich schon unzählige Fahrzeuge in den Händen. Sowohl für die Kompatibilitätstests, als auch für unsere internen Software-Freigabetests. Spezielle Autos, also besonders kleine, große, schnelle, günstige oder teure und natürlich Neuerscheinungen sorgen bei solchen Tests für noch mehr Abwechslung und Spannung.

Das Angebot von Elektroautos und Plug-in-Hybriden hat sich rasant vergrößert. Das ist auch für uns Tester eine zugegebenermaßen gern angenommene Herausforderung.

Armin Weberberger
EV Compliance-Tester & Customer Solution Manager
Wie läuft so ein Test ab? Auf was achtest du?

Wir bekommen die Fahrzeuge üblicherweise vollgeladen, also müssen wir oft noch eine Runde drehen, um genügend Platz im Akku zu schaffen - ein verschmerzbarer Aufwand 😊. Anschließend fahren wir in die Tiefgarage zum Testaufbau, der aus KeContact P30-Wallboxen verschiedener Serien besteht, und beginnen mit der eigentlichen Arbeit. Beim Test wird darauf geachtet, dass das Fahrzeug so lädt, wie wir es von ihm erwarten. Hält es sich an unsere Strom-Vorgaben? Reagiert es richtig auf das Lastmanagement? Wacht es wieder auf, nachdem es von der Ladestation pausiert wurde, weil im Ladeverbund zu wenig Strom vorhanden war? Funktioniert das Laden auch, wenn ich zuerst autorisiere und dann erst das Kabel einstecke?

Gibt es hin und wieder auch Probleme?

Ja, wir stellen schon immer wieder kleinere Komplikationen fest. Die haben ihre Ursache aber in aller Regel im Fahrzeug: Das eine lädt nicht unter einem Mindeststrom von 13 A, das andere schläft ein, wenn es vom Lastmanagement pausiert, von Nutzerin bzw. Nutzer abgesperrt wird und der Schlüssel nicht in Funkreichweite liegt. Was uns beim Test auffällt, geben wir dann meist über den Händler zum Autohersteller weiter - ein Software-Update kann in der heutigen Zeit schließlich schnell Abhilfe schaffen. Natürlich informieren wir auch unseren eigenen Support, damit dieser für entsprechenden Kundenanfragen gewappnet ist.

Vor allem im letzten Jahr sind sehr viele neue Stromer auf den Markt gekommen. Dieses Jahr wird es kaum anders werden. Das dürfte mehr Testarbeit für dich bedeuten!

Tatsächlich hat sich das Angebot von Elektroautos und Plug-in-Hybriden unglaublich rasant vergrößert, was auch für uns Tester eine zugegebenermaßen gern angenommene Herausforderung ist. Durch die langen Lieferzeiten ist es aktuell aber auch nicht so leicht, an alle gewünschten Testfahrzeuge zu kommen, da die Händler nicht einmal Vorführmodelle bekommen. Hierbei spielt uns die Gleichteilepolitik der Konzerne in die Karten, wo mehrere Fahrzeuge auf einer Plattform stehen, gleiche Batterien und Ladegeräte benutzen und deshalb auch im Ladeverhalten identisch sind.


 

Eindrücke vom Kompatibilitätstest


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